Inhalt: Nach dem Mega-Erfolg von "Ich bin dann mal weg" hält nun auch "Der Junge muss an die frische Luft", Hape Kerkelings Biografie, Einzug in die deutschen Kinosäle. Auf humorvolle, gleichsam aber auch entwaffnend ehrliche Weise spricht er darin über seine Kindheit im Ruhrgebiet, seine Anfänge im Showbusiness bis hin zu den Hochs und Tiefs einer dreißigjährigen Karriere. Systematik: B Umfang: 311 Seiten, 16 ungezählte Seiten : Illustrationen Standort: B Ker ISBN: 978-3-492-31239-4
Inhalt: Hitlers Taten waren abscheulich. Doch der Diktator war nicht psychisch krank, sondern normal. Statistisch gesehen verüben psychisch Kranke sogar weniger Straftaten als Normale, weiß Psychiater Manfred Lütz aus dem Klinikalltag zu berichten. In seinem Streifzug durch die Spielarten der menschlichen Psyche versucht der Autor, das Wesentliche von Psychiatrie und Psychotherapie darzustellen. Prima, wenn endlich jemand anschaulich erklärt, worüber viele sprechen, aber nur wenige wirklich eine Ahnung haben. Hauptsächlich dreht es sich um psychische Krankheiten und gängige Therapien. Zunächst führt uns Lütz jedoch vor Augen, wie sehr das Verhalten psychisch Gesunder seltsame Blüten treibt. "Normalos", die in stumpfer und spießiger Atmosphäre vor sich hindümpeln, bekommen genau so ihr Fett ab wie diejenigen, die Blödsinn professionell erzeugen. Dazu zählt Lütz die Ergüsse von Dieter Bohlen, Paris Hilton oder wilde esoterische Pendeleien.
Zugegeben, das Inhaltsverzeichnis sieht arg nach Seminararbeit aus. Die Stärke des Buches macht aus, dass Lütz viele plastische Beispiele anbietet, um nackte Theorie mit Leben zu füllen. So verstehen Laien besser, was zum Beispiel Depressive von Manikern unterscheidet. Und wenn wir erfahren, wie eine Patientin einmal die Bundeswehr aufmischte, öffnet sich die Pforte zum Reich der netten Anekdote.
Bei der neuen "Volkskrankheit" Alzheimer konstatiert Lütz: "Wie eine Gesellschaft mit ihren Demenzkranken umgeht, das ist die Nagelprobe für ihre Menschlichkeit." Ergo ist die von Lütz angekündigte "heitere Seelekunde" so lustig nun auch wieder nicht. Tatsächlich fehlt es Lütz nicht am nötigen Ernst, wenn etwa dargelegt wird, wie wenig Wahlfreiheit Süchtige haben, was im Wahnsystem schizophrener Patienten passiert oder wann Psychopharmaka eine befreiende Wirkung entfalten.
Dass wir die Falschen behandeln, wie der Untertitel des Buches reißerisch ankündigt, erweist sich als zu viel des Guten. Auf alle Fälle gilt: "Das mutwillige oder zynische Suchen nach Defiziten bei gesunden Menschen ist menschenunwürdig", wie der Psychiater und Arzt vor Risiken und Nebenwirkungen der Lektüre warnt. Und während die einen die bisweilen betont locker-flockige Art des Autors weniger mögen, sehen andere darin eine souveräne Haltung voll heiterer Demut. Unter dem Strich lautet deshalb die Diagnose des Kritikers: Prädikat wahnsinnig lesenswert! - Herwig Slezak Systematik: M Umfang: 189 S. Standort: M ISBN: 978-3-579-06879-4
Inhalt: Hemingway in VenedigAls Ernest Hemingway 1948 nach Venedig reist, ist er in einer schweren Krise. Starke Depressionen haben dazu geführt, dass er lange keinen Roman mehr veröffentlicht hat. In der Einsamkeit eines Landhauses in der Lagune versucht er, wieder zum Schreiben zu finden. Halt gibt ihm die Freundschaft zu einem jungen Fischer, der ihn auf der Entenjagd begleitet. Aber auch die Liebe zu einer achtzehnjährigen Venezianerin führt ihn ins Leben zurück. Langsam entsteht ein Venedig-Roman, während der junge Fischer die Atmosphären einer ganz anderen Geschichte wittert: Die von einem alten Mann und seiner Liebe zum Meer... Systematik: Z Umfang: 349 Seiten Standort: Z Ort ISBN: 978-3-630-87439-5
Inhalt: Hella, 69, will sterben. In der Schweiz, in einem Krankenhaus. Also macht sie sich auf den Weg. Diese letzte Fahrt wird ihr alter Passat schon noch schaffen. Doch kaum auf der Autobahn, fällt etwas Schweres auf die Motorhaube ihres Wagens. Juli, 15, wollte sich von der Autobahnbrücke in den Tod stürzen. Jetzt ist sie nur leicht verletzt – und steigt zu Hella ins Auto. Zwei Frauen mit dem Wunsch zu sterben – doch wollen sie zusammen noch, was ihnen einzeln als letzte Möglichkeit erschien? Tieftraurig, elegant und lakonisch erzählt Ronja von Rönne von zwei Frauen, denen der Tod als letzter Ausweg erscheint: ein unvorhersehbares, dramatisches, unangemessen komisches Lesevergnügen. „Das Buch erfindet das derzeit beliebte Genre keineswegs neu, der Roman vermag auch die Untiefen der seelischen Erkrankung nicht wirklich erschöpfend auszuloten. Aber das ist auch gar nicht nötig, denn im Mittelpunkt steht das brüchige Verhältnis der beiden trostlos Traurigen. Es gibt großartig pathetische Sätze in diesem Buch, manchmal überzeugen einzelne Wortneuschöpfungen, etwa wenn von den „Selbsthassverantwortlichen“ die Rede ist. Etwas Kritik ist dennoch angebracht: Das Lektorat hätte gewiss ein, zwei Phrasen tilgen können. Wenn eine Antwort zum Beispiel „wie aus der Pistole geschossen“ erfolgt, dann wirkt eine solche Redewendung eher unpassend im ansonsten originellen Schnodderton. Außerdem schwingt sich die allwissende Erzählerin an wenigen Stellen auf ein Erklärpodest, um das Geschehen, das ohnehin klar ist, noch einmal grundsätzlich einzuordnen“ (swr.de)
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke Systematik: Z Umfang: 250 Seiten Standort: Z Rön ISBN: 978-3-423-28291-8
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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