Inhalt: Ein kleiner Ort am Nord-Ostsee-Kanal, zwischen Natur, Kreisstadt und Industrie, kurz nach dem Jahreswechsel. Mitten aus dem Alltag heraus verschwindet eine Familie spurlos. Das verlassene Haus wird zum gedanklichen Zentrum der Nachbarn: Julia, Ende dreißig, die sich vergeblich ein Kind wünscht, die mit ihrem Freund erst vor Kurzem aus der Großstadt hergezogen ist und einen kleinen Keramikladen mit Online-Shop betreibt. Astrid, Anfang sechzig, die seit Jahrzehnten eine Praxis in der nahen Kreisstadt führt und sich um die alt gewordene Tante sorgt. Und dann ist da das mysteriöse Kind, das im Garten der verschwundenen Familie auftaucht. Sie alle kreisen wie Fremde umeinander, scheinbar unbemerkt von den Nächsten, sie wollen Verbundenheit und ziehen sich doch ins Private zurück. Und sie alle haben Geheimnisse, Sehnsüchte und Ängste. Ihre Wege kreuzen sich, ihre Geschichten verbinden sich miteinander, denn sie suchen, wonach wir alle uns sehnen: Geborgenheit, Zugehörigkeit und Vertrautheit. „Wieder ein leiser, feiner Roman von Kristine Bilkau“ (ndr.de). „Kein klassischer Horrorroman, und doch wird der Schauer des Alltäglichen subtil inszeniert. Plötzlich verschwinden die Nachbarn spurlos. Ein mysteriöser Junge taucht auf. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Einbildung verschwimmen. Die Unheimlichkeit liegt in der Sehnsucht nach einer Welt ohne Brüche. Doch die gibt es nicht mehr“ (Platz 10 der SWR Bestenliste April 2022)
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke Systematik: Z Umfang: 287 Seiten Standort: Z Bil ISBN: 978-3-630-87519-4
Inhalt: Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag. "Lügen über meine Mutter" ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht? Daniela Dröscher lässt ihr kindliches Alter Ego die Jahre, in denen sich dieses "Kammerspiel namens Familie" abspielte, noch einmal durchleben. Das Buch „nicht nur eine unerhörte familiäre Tragödie, sondern weit über das Private hinaus ein immer noch unterbelichtetes Kapitel weiblicher Alltags- und Sozialgeschichte. Daniela Dröscher in einem Atemzug mit Annie Ernaux zu nennen, ist unbedingt angemessen“ (deutschlandfunk.de). Auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2022 Systematik: Z Umfang: 442 Seiten Standort: Z Drö ISBN: 978-3-462-00199-0
Inhalt: Als Ipek für ein verlängertes Wochenende ihren Vater besucht, weiß sie, dass er auf dem Bahnhofsplatz im Auto auf sie warten und sie nicht am Zug empfangen wird. Im Elternhaus angekommen sitzt sie in ihrem früheren Kinderzimmer, hört ihn im Garten, im Haus, beim Teekochen. Die Nähe, die Kind und Vater verbunden hat, ist ihnen mit jedem Jahr ein wenig mehr abhandengekommen, und mit der Nähe die gemeinsame Sprache. Ipek ist Journalistin, sie hat das Fragenstellen gelernt, aber gegenüber dem Schweigen zwischen ihr und dem Vater ist sie ohnmächtig. Dilek Güngör beschreibt die Annäherung einer Tochter an ihren Vater, der als sogenannter Gastarbeiter in den 70er Jahren aus der Türkei nach Deutschland kam. Sie erzählt von dem Versuch, die Sprachlosigkeit mit Gesten und Handgriffen in der Küche, mit stummem Beieinandersitzen zu überwinden. Ein humorvoller wie rührender Roman über eine Vater-Tochter-Beziehung, mit der sich viele werden identifizieren können. „Tatsächlich trägt „Vater und ich“ die Gattungsbezeichnung „Roman“, aber doch lässt sich das Buch gut in eine Reihe stellen mit jenen in den letzten Jahren vermehrt erscheinenden Memoires, die Fragen von Herkunft und Klasse umkreisen: Mit einer einfachen, suchenden Sprache stöbert Güngör die kleinen schambehafteten Momente auf, die im Persönlichen ihre Sprengkraft entfalten, aber immer auch eine gesellschaftliche Dimension haben“ (deutschlandfunk.de)
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke Systematik: Z Umfang: 101 Seiten Standort: Z Gün ISBN: 978-3-95732-492-4
Inhalt: Ein Mann mit Beinprothese, ein Abwesender, ein Witwer, ein Pensionär, ein Literaturliebhaber. Monika Helfer umkreist das Leben ihres Vaters und erzählt von ihrer eigenen Kindheit und Jugend. Von dem vielen Platz und der Bibliothek im Kriegsopfer-Erholungsheim in den Bergen, von der Armut und den beengten Lebensverhältnissen. Von dem, was sie weiß über ihren Vater, was sie über ihn in Erfahrung bringen kann. Mit großer Wahrhaftigkeit entsteht ein Roman über das Aufwachsen in schwierigen Verhältnissen, eine Suche nach der eigenen Herkunft. Ein Erinnerungsbuch, das sanft von Existenziellem berichtet und schmerzhaft im Erinnern bleibt. "Ja, alles ist gut geworden. Auf eine bösartige Weise ist alles gut geworden." „Einigen der Figuren aus dem Buch 'Die Bagage', Onkeln und Tanten, begegnen wir auch in 'Vati' wieder, doch in erster Linie ist Helfers neuer Roman eine Annäherung an einen Mann, der ihr ein Leben lang ein Rätsel war. Auch 'Vati' basiert auf der Grunderkenntnis, dass diejenigen, die einem vermeintlich so nahe sind wie niemand sonst, die eigenen Eltern nämlich, durchaus Fremde bleiben können. Helfers Erzählprinzip ist ein fragiles Konstrukt aus eigener Erinnerung und Erzählungen anderer, deren Wahrheitswert selbst wiederum fraglich ist. Vati ist kein Buch, das Wahrheiten verkündet, sondern eines, das nach den Zwischentönen und Schicksalspunkten von Biografien sucht. Das gelingt Monika Helfer darum so gut, weil sie Sensibilität mit Diskretion verbindet“ (ZEIT). „Monika Helfer fängt nicht nur die Stimmung der Nachkriegszeit ein, sondern hat darüber hinaus die Charakterstudie eines für sie undurchdringlichen und in seinen Motiven rätselhaft bleibenden Mannes geschrieben, der ihr ungemein nah und doch fremd war“ (Platz 2 der SWR Bestenliste Februar 2021) Systematik: Z Umfang: 172 Seiten Standort: Z Hel ISBN: 978-3-446-26917-0
Inhalt: Adina wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf und sehnte sich schon als Kind in die Ferne. Bei einem Sprachkurs in Berlin lernt sie die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Unsichtbar gemacht von einem sexuellen Übergriff, den keiner ernst nimmt, strandet Adina nach einer Irrfahrt in Helsinki. Im Hotel, in dem sie schwarzarbeitet, begegnet sie dem estnischen Professor Leonides, Abgeordneter der EU, der sich in sie verliebt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil. „Genauso souverän wie die Dramaturgie ihres Romans beherrscht Antje Rávik Strubel ihr Personal. Ihr gelingen einprägsame Figuren: Der stolze Leonides, die manipulative Berliner Fotografin Rickie, der hoffärtige Stein, der abgründige Bengel und schließlich die Lichtgestalt Kristiina, eine sensible Aktivistin und Parlamentsabgeordnete, die sich auf Wehrhaftigkeit versteht“ (SZ). „Die Frage ist dennoch, ob Strubel der Geschichte ihrer Hauptfigur nicht zu viel aufbürdet. Das Mädchen mit den sehnigen Gliedmaßen und der kindlichen Seele, der „kleine Mohikaner“ und letzte Teenager seines Dorfs, entdeckt sich und seine fluide Sexualität ja gerade erst. Hinter all den politischen und philosophischen Diskussionen, den literarischen Bezügen und Erwägungen droht Adina Schejbal, die junge Frau aus dem tschechischen Riesengebirge, zu verschwinden, anstatt sichtbar zu werden“ (swr.de)
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke Systematik: Z Umfang: 428 Seiten Standort: Z Str ISBN: 978-3-10-397101-9
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